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Fünf gute Gründe Christ zu sein

Warum ich Christ bin

SchöpfungDiese Frage lässt sich nicht in der Form beantworten, wie man sich Rechenschaft über den Einkauf nach einem Supermarktbesuch gibt. So etwa wie: "Ich bin Christ, weil ich dabei die beste Leistung für mein Geld erwarten kann und sämtliche Ergebnisse der Stiftung Warentest mich dazu ermutigt haben. Außerdem habe ich gute Erfahrungen mit anderen Produkten dieser Marke gemacht. Und schließlich profitiert mein Nachbar schon lange davon."

Christlicher Glaube ist im Gegensatz dazu in allererster Linie kein Ereignis, welches vom Menschen abhängig ist. Ich kann nicht gleichsam in den religiösen Supermarkt gehen mit allen philosophischen und theologischen Empfehlungen in der Tasche und dann in das Regal greifen, von dem ich meine, hier wirklich das beste "Preis-Leistungs-Verhältnis" zu finden. Nein, christlicher Glaube hat zunächst nichts mit einer objektiven Entscheidung des Menschen zu tun, sondern er ist (so z.B. nach Paulus, Martin Luther und Karl Barth) ein Geschenk Gottes.

Anders gesagt: Der Ausgangspunkt des Glaubens ist, von außen betrachtet, rein subjektiver Art, weil sich die für den Glauben entscheidenden Dinge im Herzen eines Menschen abspielen, sicherlich begleitet von Erfahrungen und Erlebnissen, die aber auch nur subjektiv erlebt und gedeutet werden. Dass in mir Glaube erwacht, kann ich also zunächst nicht selber entscheiden.

So bleibt ersteinmal festzuhalten, was Jesus im Johannesevangelium zu seinen Jüngern sagt (Joh 15, 16): "Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt..."So war es auch bei mir. Sicherlich ist mein Glaube nicht vom "Himmel gefallen", ich habe die Christenlehre besucht, ging manchmal zu Gottesdiensten und saß später in der Konfirmandenstunde. Doch christliche Aktivitäten machen noch keinen Glauben. Wie wäre es sonst zu erklären, dass die meisten meiner Christenlehre-Freunde und Mitkonfirmanden (die doch objektiv das gleiche gehört und erlebt haben) heute nichts von Glauben und Kirche wissen wollen? Ich kann also sagen, christlicher Glaube hat zwar etwas mit christlichem Handeln (Verkündigung, Nächstenliebe u.a.) zu tun, doch zugleich entzieht er sich menschlicher Verfügbarkeit. Gott lässt sich nicht von uns ergreifen und gleichsam in einen Warenkorb werfen, damit wir zufrieden zur Kasse gehen können. Gott ergreift den Menschen!

Nun muss aber gleichzeitig gesagt werden, dass Gott einen Menschen nicht einfach überrennt und sich ihm aufzwingt. Es herrscht immer eine eigenartige Ambivalenz zwischen Gottes Handeln, das zum Glauben führt und dem eigenen Wollen, das den Glauben zulässt. Diese Spannung ist gedanklich kaum auszuhalten, gibt aber meines Erachtens die Wirklichkeit am besten wider. Werde ich also gefragt, warum ich glaube, muss ich zuerst von dieser "Innenseite" des christlichen Glaubens berichten. Von Gefühlen, Erfahrungen, Einsichten, Erlebnissen und vielem anderen, von dem man sagen muss: Das ist rein subjektiv! Doch das schwächt die Bedeutung des Glaubens nicht ab, sondern im Gegenteil: Der Beginn des Glaubens ist die ganz subjektive und damit ganz individuelle Begegnung des Schöpfers mit seinem Geschöpf. Nicht mehr und nicht weniger. Und dass man dies nicht auf allgemein gültige und anerkannte Formeln bringen kann, die für jeden nachvollziehbar sind, ist für mich ein gutes Zeichen.

 

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Fünf gute Gründe Christ zu sein

 

Nun wäre es aber nicht nur unfair, sondern auch intellektuell unredlich, wenn ich auf die Frage nach meinem Glauben nur auf die subjektive "Innenseite" verweisen würde. Christlicher Glaube ist immer in die Pflicht genommen, Rechenschaft über seine Inhalte und Beweggründe abzugeben. Und das deshalb, um nicht in die Irre zu gehen und um das Gespräch mit Andersdenkenden zu erhalten. Deshalb antworte ich nun auf die Frage, warum ich Christ bin, mit der "Außenseite" christlichen Denkens, welche auch für Nichtchristen nachvollziehbar sein dürfte.

 

Ich bin Christ aus folgenden Gründen:

 

1. Da sich ein ernsthaft so zu nennender "Gott" menschlicher Wahrnehmung und menschlichem Verstand entzieht, kann man dessen Existenz nicht in Wahrscheinlichkeiten angeben oder mit einem Fingerzeig bestätigen. Ich glaube aber, dass alleine in der Natur soviele Hinweise auf einen Schöpfer verborgen sind, dass es mit zunehmender Kenntnis darüber immer schwerer wird, einen solchen zu leugnen. Wer im Gegensatz dazu meint, dass diese vielen Wunder, die uns umgeben, aus dem Nichts und durch Zufall entstanden sind, ersetzt Gott nur durch ein "allmächtiges Schicksalsprinzip", was wiederum ein Widerspruch in sich selbst ist. Als Christ darf ich stattdessen davon wissen, dass nicht nur der Anfang dieser Welt, sondern auch mein eigenes Leben und dessen Ende in der Hand eines liebenden Gottes liegen.

 

2. Durch das Christsein findet die Frage nach dem Sinn meines Lebens eine Antwort. Ohne Gott wäre der Mensch ein vergängliches Wesen inmitten von Vergänglichkeit. Sein Dasein hätte keinerlei Wert, auch wenn dem oft mit den unterschiedlichsten Argumenten widersprochen wird. Es bleibt dabei: Alles, was vergeht, ist letztlich (über kurz oder lang) sinnlos. Als Christ habe ich die Hoffnung auf eine Ewigkeit, mit der ich schon hier auf Erden verbunden bin. Damit macht nicht nur mein Dasein Sinn, sondern auch all mein Tun, was ich in Verantwortung vor diesem Kommenden in Angriff nehme.

 

3. Die Maßstäbe für ein Menschenleben können nur von "außen", also von Gott, an uns herangetragen werden. Wie sonst kann der Mensch sein Leben sinnvoll ordnen? Die Zeit der Aufklärung meinte, dies sei mit dem Verstand möglich. Doch ihren Verstand haben auch alle Diktatoren dieser Welt benutzt. Moderne Ethik und Philosophie postuliert, dass die Natur die Vorgabe für menschliches Handeln sei. Doch dann müsste auch das "Gesetz des Stärkeren" Gültigkeit besitzen und Schwache hätten keine Daseinsberechtigung. Die Ethik des Christentums stellt für mich im Gegensatz dazu die wirklich "menschlichste" Wertevorgabe für unser Leben dar, und das gerade deshalb, weil sie nicht von einem "im Grunde guten Menschen" ausgeht, sondern von einem im Grunde schlechten und vergebungsbedürftigen Menschen.

 

4. Die meisten Menschen unseres Abendlandes sind über 1000 Jahre hinweg Christen gewesen und haben eine Hochkultur aus ihrem Glauben heraus geschaffen. Ich bin stolz darauf, ihr Erbe weiterführen zu dürfen und den Oberflächlichkeiten der Postmoderne etwas entgegensetzen zu können. Ich darf als Christ wissen, dass ich auf einem Grund stehe, auf dem schon viele Generationen vor mir gebaut haben. Um diesen Menschen Ehre zu erweisen und nicht auf "Pump" kommender Generationen zu leben, sondern zu erhalten und weiterzugeben, was unsere "Väter und Mütter" über viele Jahrhunderte getragen hat, auch deshalb bin ich Christ.

 

5. Letztlich (und da schwingen alle vorherigen Antworten mit) gibt es für mich keine wirkliche Alternative zu diesem Glauben, die mein Leben lebenswerter machen würde. Und damit meine ich nicht, dass ein Leben als Christ einfach wäre (oft im Gegenteil) aber es ist anspruchsvoll und verbunden mit den größten Gütern, die wir Menschen besitzen: Vertrauen, Liebe und Hoffnung.

 

 

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